Auftakt der Deutschen Jugendcup Serie auf der Freizeitmesse Nürnberg
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Der erste deutsche Jugendcup des Jahres 2020 ging am vergangenen Samstag auf der Freizeitmesse in Nürnberg über die Bühne.
Emilia Merz (Jugend B weiblich), Florian Schweiger (Jugend B männlich), Luise Svensson (Jugend A weiblich) und Thorben Perry Bloem (Jugend A männlich) holen sich den Tagessieg.
Der erste deutsche Jugendcup (DJC) des Jahres 2020 war für den DAV-Delegierten Ricardo Schumann „eine super Veranstaltung.“ Er fand im Rahmen der Freizeit-Messe in Nürnberg an der DAV-Wettkampfwand statt. „Messe ist immer geil: Ein viel größeres Publikum, viel mehr Aufmerksamkeit“, sagt Schumann. Ein Wettkampf bei einer Messe erfordere zwar von allen immer mehr Disziplin, aber die Nachwuchsathleten seien professionell mit der Situation umgegangen. Knapp 140 junge Kletterer aus ganz Deutschland hatten sich für den ersten Jugendcup im Bouldern qualifiziert.
Die deutsche Jugendmeisterschaft wird als Overall-Wettbewerb ausgetragen: Bei insgesamt sechs Cups – zwei im Bouldern, zwei im Lead und zwei im Speed – geht es in zwei Altersklassen (Jugend B und Jugend A) darum, möglichst viele Punkte zu sammeln. Alle drei Disziplinen müssen eingebracht werden, die Athletinnen und Athleten mit den meisten Punkten dürfen sich dann über den Titelgewinn freuen.
Für die Nachwuchselite ging es beim ersten DJC des Jahres schon in der Quali gleich zur Sache. Die unter Chefroutenbauer Dirk Uhlig geschraubten Probleme fragten ein breites Spektrum ab. „Es musste alles abgeliefert werden, um ins Finale der besten Zehn zu kommen“, sagt Schumann. Alle Neigungen, alle Styles waren zu finden: Koordinative, aber auch kräftige Boulder, Weiterleiter, Plattenprobleme. Old-School und New-School. „Es war sehr abwechslungsreich geschraubt“, lobt der DAV-Delegierte.
Nur die „vollkommensten Kletterer“ durften nach einer Pause im Finale um den Tagessieg kämpfen. Mit möglichst wenigen Versuchen mussten dort möglichst viele der vier anspruchsvollen Boulder getoppt werden. Mit Leistenproblemen, Dynos, Weiterleiter, einer Wackelplatte und einem physischen New-School-Boulder wurden die Jungs konfrontiert. „Auch wenn es ein Nachwuchswettkampf ist, muss man richtig was draufhaben, um sich durchzusetzen. Da ist wie bei den Erwachsenen physisch und psychisch alles gefragt. Ein deutscher Jugendcup ist kein Kindergarten mehr“, meint Schumann.
Bei den Mädels waren entweder die Boulder einen Tick zu hart geschraubt oder die Routenbauer hatten das Niveau etwas überschätzt. Zumindest gelang es keiner Finalistin bei der Jugend B, ein Problem zu toppen. Dafür gab es viele blutende Finger, die den GFK-Volumen geschuldet waren. Der New-School-Boulder an den großen Volumen mit Schulterzug sah genauso wenig ein Top wie der Old-School-Boulder, bei dem die Mädels an der blanken Wand antreten mussten. Schon vier Zonen reichten für den Tagessieg, eine Zone für Platz 2. Bei der Jugend A weiblich gelangen nur drei Starterinnen ein Top, die sich dann auch am Ende des langen und anstrengenden Wettkampftages über eine Medaille freuen konnten. Bei den Jungs sah es deutlich besser aus – zumindest hatten alle Finalboulder mindestens ein Top.